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Berichte

"Das Weltsozialforum ist afrikanisch geworden"

Attac sieht großen Erfolg für globale Zivilgesellschaft

(von Frauke Distelrath, Attac-Deutschland)

Nairobi / Frankfurt am Main - Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat das am heutigen Donnerstag zu Ende gegangene Weltsozialforum (WSF) in Nairobi als großen Erfolg für die globale Zivilgesellschaft bezeichnet. "Das Weltsozialforum ist afrikanisch geworden. Das ist ein unschätzbarer Fortschritt", sagte Sven Giegold, Mitglied des Attac-Koordinierungskreises und derzeit in Nairobi. Zahlreiche afrikanische Gruppen und Organisationen hätten sich während des WSF globalen Netzwerken angeschlossen.
 
So haben in Nairobi 20 Organisationen aus acht afrikanischen Ländern eine Afrika-Sektion des Tax Justice Network gegründet. Eine ähnliche Verbreiterung hat es beim Thema Menschenrechte gegeben. An der Vorbereitung des Human Rights Focus des Forums waren 40 Organisationen aus Afrika beteiligt.  "Damit haben unsere strategischen Debatten eine neue Qualität erreicht", sagte Sven Giegold.
 
Thematisch war das Forum stark von den alltäglichen Überlebenskämpfen in Afrika geprägt: Im Zentrum standen Themen wie Ernährung, Wohnen, Zugang zu Wasser und Aids.  "Wir haben viel zugehört und gelernt", sagte Philipp Hersel, Sprecher der Attac-AG Internationales. "Die Menschen in Afrika wehren sich dagegen, Spielball auswärtiger politischer und ökonomischer Interessen zu sein."
 
Die deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des WSF nehmen angesichts der deutschen Doppelpräsidentschaft  von EU und G8 einen klaren Handlungsauftrag mit nach Hause. So ruft die beim WSF verabschiedete "Erklärung der Versammlung der sozialen Bewegungen" zum Protest gegen den G8-Gipfel im Juni in Deutschland auf. "Das Welsozialforum war ein wichtiger Schritt bei der Mobilisierung der internationalen Zivilgesellschaft gegen Heiligendamm", sagte Philipp Hersel.
 
Wie Sven Giegold betonte, wird die Europäische Union in Afrika vor allem als imperialer Akteur und nicht als vergleichsweise bessere Alternative zu den USA angesehen. Besonders groß sei der Widerstand gegen die geplanten bilateralen Wirtschaftspartnerschaftabkommen (Regional Economic Partnership Agreements / EPAs) zwischen der EU und den AKP-Staaten (Afrika, Karibik, Pazifik). "Hier ergibt sich ein deutlicher Arbeitsauftrag an die Zivilgesellschaften in Deutschland und in Europa, ihre Regierungen in dieser Frage unter Druck zu setzen", sagte Giegold.
 
Attac ruft zusammen mit anderen Organisationen zu Gegenaktivitäten zum G8-Gipfel in Heiligendamm auf und wird die deutsche EU-Ratspräsidentschaft unter anderem mit mehreren Konferenzen kritisch begleiten.
 
Für Rückfragen:

  • Sven Giegold, Tel. 00254-(0)-728 249 462
  • Philipp Hersel, Tel. 00254-(0)-728 797 691

 

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