Berichte
Forum in Caracas ein Erfolg dank lateinamerikanischer Umwälzungen
Das Weltsozialforum in Caracas hat von den politischen Umwälzungen in Südamerika profitiert und rund 150 000 Teilnehmer angezogen. Zum Abschluss des Forums soll ein Drei-Punkte-Programm verabschiedet werden.
(von sda, zentralschweiz online)
Ein Jahr nach dem Weltsozialforum im brasilianischen Porto Alegre seien
die Gespräche vor allem von den derzeit starken sozialen Spannungen in
Lateinamerika geprägt gewesen, sagte der Schweizer Gewerkschafter Paolo
Gilardi vor Ort auf Anfrage.
In den Debatten hätten sich die Teilnehmer wieder auf wichtige
Grundfragen zurückbesonnen. Dies sei in der Öffentlichkeit und bei den
süd- und nordamerikanischen Delegationen auf sehr grosses Interesse
gestossen, sagte der Genfer Vertreter des Verbandes des Personals
öffentlicher Dienste (VPOD/SSP).
Das Forum in Venezuelas Hauptstadt fand vor dem Hintergrund jüngster
politischer Entwicklungen in Südamerika, namentlich der Wahl von Evo
Morales und Michelle Bachelet an die Staatsspitze Boliviens und Chiles.
In der für Sonntag vorgesehenen Schlusserklärung wird laut Gilardi
erneut der Schuldenerlass und ein Vorgehen gegen die Armut und für die
Ausbildung von Kindern gefordert. Als dritter Punkt werde für den 18.
März eine internationale Aktion gegen das US-Vorgehen im Irak
angekündigt. In der Schweiz findet die Veranstaltung in Genf statt.
Das diesjährige Weltsozialforum hat drei Austragungsorte. Nach Bamako
war Caracas der zweite Veranstaltungsort. In Malis Hauptstadt war die
Teilnehmerzahl im Januar weit unter den Erwartungen der Organisatoren.
Der dritte Teil hätte im März im pakistanischen Karachi stattfinden
sollen. Wegen des schweren Erdbebens im vergangenen Oktober wurde der
Anlass aber auf unbestimmte Zeit verschoben.
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