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Weltsozialforum prangert Bush an

Chávez und Friedensaktivisten werfen USA-Präsidenten Terrorismus vor

(von Agenturen/ND, Neues Deutschland)

70 000 Menschen nahmen nach Angaben der Veranstalter am Weltsozialforum in Caracas teil, das gestern zu Ende ging – gleichzeitig. wie das Gegenstück, das Weltwirtschaftsforum in Davos, das als elitärer Club der Konzern- und Regierungschefs kritisiert wird.

Für scharfe Töne sorgte zum Abschluss der venezolanische Präsident Hugo Chávez. Er brandmarkte USA-Präsident George W. Bush als »größten Terroristen der Welt«. Die USA-Regierung sei die »perverseste, mörderischste und unmoralischste« in der Geschichte, fügte Chávez hinzu. Washington müsse seine »Aggression gegen das irakische Volk« beenden, forderte er. Der USA-Präsident rede über Menschenrechte, sei aber dafür verantwortlich, dass im USA-Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba Häftlinge gefoltert würden. Außerdem ließen die USA in CIA-Gefängnissen in Europa Menschen verschwinden.

Washington sei 2002 in den Versuch verwickelt gewesen, ihn zu stürzen, sagte Chávez. Er warf der USA-Regierung vor, auch weiterhin auf seine Entmachtung hinzuarbeiten. Chávez kündigte an, er werde jeden USA-Bürger, der der Spionage überführt werde, inhaftieren lassen.

Vor rund zehntausend Teilnehmern im Veranstaltungsort Poliedro führte Chávez aus, dass seine Kollegen in Bolivien, Brasilien, Argentinien und Kuba nicht in derselben Weise agieren können, »aber wir gehen den gleichen Weg, in dieselbe Richtung, und das ist das Entscheidende«.

Auch die Friedensaktivisten aus den USA kritisierten die Interventions- und Kriegspolitik der Bush-Regierung. Cindy Sheehan, die Mutter eines in Irak getöteten US-Soldaten sagte , täglich verhungerten 12 000 Kinder, und Georg W. Bush spreche weiter von einem Krieg gegen den Terrorismus. »In Wahrheit terrorisiert er die Welt«, fügte sie hinzu.

Auch USA-Soldaten, die den Einsatz in Irak verweigert haben, traten auf. Pablo Paredes aus dem zu den USA gehörenden teilautonomen Freistaat Puerto Rico zog Parallelen zwischen dem Vietnam- und dem Irak-Krieg. Eine Gesellschaft schicke immer die Armen in den Krieg, sagte er. In den 70er Jahren habe Washington Schwarze nach Vietnam geschickt, heute würden Latinos nach Irak beordert.

Während des Weltsozialforums fand ein Treffen von Repräsentanten der Europäischen Linkspartei und mehrerer linker Parteien Lateinamerikas statt, darunter der PT Brasiliens sowie aus Venezuela und Kolumbien. Der Vorsitzende der Linkspartei.PDS betonte, dass die Linken in Deutschland von Lateinamerika gelernt haben. So gibt es jetzt in Berlin-Lichtenberg einen partizipativen Haushalt. Auch die Einheit der Linken sei wichtig. Er hoffe, so Lothar Bisky, dass er 2007 bereits mit der neuen Linkspartei zum Sozialforum kommen kann.

 

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