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Berichte

LWB-Delegation nimmt am siebenten Weltsozialforum in Nairobi teil

Hauptanliegen sind unter anderem Rückführung von Flüchtlingen, Menschenrechte sowie Wasser

(von Fredrick Nzwili, Lutherische-Weltinformation (LWI))

Nairobi/Genf - Eine Delegation des Lutherischen Weltbundes (LWB) bestehend aus KirchenleiterInnen, ProgrammkoordinatorInnen und MitarbeiterInnen der LWB-Abteilung für Weltdienst (AWD) aus den AWD-Länderprogrammen in Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika nimmt am siebenten Weltsozialforum (WSF) vom 20. bis 25. Januar in der kenianischen Hauptstadt Nairobi teil.

„Der beste Nutzen, den das WSF haben kann, ist der, ein Forum zu bieten, auf dem die Möglichkeit zum Austausch mit Menschen besteht, die unter ähnlichen Bedingungen arbeiten, und wo neue Kontakte mit Verantwortlichen ausserhalb unserer Familie geknüpft werden können – Menschen, die uns bei unserer Arbeit unterstützen können“, erklärte Peter N. Prove, Assistent des LWB-Generalsekretärs im Bereich Internationale Angelegenheiten und Menschenrechte, der 40 Mitglieder umfassenden LWB-Delegation auf einem Vorbereitungstreffen am 20. Januar in Nairobi.

Prove betonte, dass der LWB kein gemeinsames Thema für die Delegation festlege, und rief die RepräsentantInnen der LWB-Mitgliedskirchen und AWD-Länderprogramme dazu auf, sich mit den für ihre Arbeit wichtigen Fragen zu befassen, um so viel wie möglich von „diesem riesigen [Marktplatz] für zivilgesellschaftliche Netzwerke“ zu profitieren. Kirchliche Gruppen präsentieren ihre Veranstaltungen in Nairobi in einem ökumenischen Pavillon.

Unter dem WSF-Motto „Eine andere Welt ist möglich“ nehmen die Mitglieder der LWB-Delegation an Diskussionen unter anderem zu den Themen Armut, HIV und AIDS, Umwelt, Menschenrechte, wirtschaftliche Globalisierung, Fragen der Regierungsführung, Schuldenerlass, Rückführung von Flüchtlingen und Frauenrechte teil. Zu den vom LWB und seinen Partnern mit organisierten Veranstaltungen gehörte auch eine Diskussionsrunde über Menschenrechte, Universalität und Kultur. Einige Mitglieder der LWB-Delegation wirkten an einer Diskussion zu den Auswirkungen der Rückführung von Flüchtlingen unter dem Thema „Menschenrechte und Mobilität und Probleme der Staatsbürgerschaft“ mit.

Einige Delegierte hoffen, dass das WSF eine Chance bietet, Strategien zu entscheidenden Problemen auf nationaler Ebene zu entwickeln. „Die Frage der sozialen Gerechtigkeit, die nationale Führungspersönlichkeiten dazu bringen will, nationale Ressourcen für Entwicklung und Bildung einzusetzen anstatt für Krieg, ist mir persönlich sehr wichtig, da ich aus einem von Krieg verwüsteten Land komme“, betonte Bischof Sumoward E. Harris von der Lutherischen Kirche in Liberia im Gespräch mit der Lutherischen Welt-Information (LWI) in Nairobi.

Kishore Kumar Nag, stellvertretender Direktor der Abteilung für soziales Engagement der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Indien (VELKI), betonte, die VELKI wolle ihre Netzwerke mit Gruppen ausbauen, die sich für die Landrechte von indigenen Völkern, und interreligiösen Dialog einsetzen und sich mit der Wasserkrise beschäftigen. „Viele multinationalen Konzerne sind an diesem Geschäft [mit dem Wasser] beteiligt. Es wird zu einer begehrten Ware. Normale Menschen verlieren ihren Zugang zu Wasser“, sagte er.

Bischof Dr. Paul K. Fynn von der Evangelisch-Lutherischen Kirche Ghanas erklärte, er hoffe auf ein gutes Forum, auf dem „wir über unsere Freude und über unsere Probleme wie HIV und AIDS sprechen können“.

Seit dem ersten WSF in Porto Alegre (Brasilien) im Jahr 2001 kommen zivilgesellschaftliche Bewegungen und AktivistInnen, die sich weltweit vorrangig im Bereich Anwaltschaft für wirtschaftliche Gerechtigkeit engagieren, jedes Jahr im Januar auf diesem Forum zusammen, das die Menschen in den Mittelpunkt stellt und eine Alternative zum Weltwirtschaftsforum in Davos (Schweiz) darstellen will. Die Treffen 2001 bis 2003 und 2005 fanden in Porto Alegre statt, während das WSF 2004 in Mumbai (Indien) abgehalten wurde. 2006 waren mehrere Städte Veranstaltungsort: Caracas (Venezuela), Bamako (Mali) und Karatschi (Pakistan). Am diesjährigen Forum, das erstmals in Afrika stattfindet, nehmen über 50.000 Menschen teil. Nach Angaben der VeranstalterInnen haben sich bis zu 1.450 Organisationen für die Teilnahme registriert. Das Programm umfasst über 1.300 Veranstaltungen. 

 

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