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Berichte

Ökumenisches Pavillon beim siebten Weltsozialforum in Nairobi (Kenia)

GENF/NAIROBI (zenit.org)

Das siebte Weltsozialforum, das vom 20. bis zum 25. Januar in der kenianischen Hauptstadt Nairobi und damit zum ersten Mal in Afrika stattfindet, widmet sich dem Thema „Soziale Kämpfe, soziale Alternativen“ („People’s struggles, people’s alternatives“). Eine Ökumenische Plattform der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz (AACC) und der Caritas, die vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) geleitet wird, lädt am Rande der Hauptveranstaltungen in einen ökumenischen Pavillon ein, in dem kirchliche Gruppen ihre Anliegen, Positionen und Aktivitäten vorstellen, koordinieren und anhand von Fallbeispielen veranschaulichen werden. Zudem wird ein breites Angebot gemeinsamer Workshops, ökumenischer Gottesdienste und anderer Veranstaltungen in Nairobi angeboten.

Folgende Themen sollen dabei nach Angaben des ÖRK im Mittelpunkt des Interesses stehen:

  • Reichtum, Armut und Umweltschutz: Dieser Workshop wird sich mit der These beschäftigen, dass Armut eine direkte Folge der Schaffung und Verteilung von Reichtum ist und dass Hunger, Krankheit und Leid die Kehrseite von Überkonsum und Überentwicklung sind; ferner wird er alternative Methoden der Verteilung von Reichtum untersuchen;
  • Leben spendende Landwirtschaft: Kleinbauern, die organische/ökologische Landwirtschaft betreiben, werden ermutigt werden, sich weiterhin für den Aufbau eines globalen Forums für Leben spendende Landwirtschaft als Alternative zu einer von Großunternehmen kontrollierten Landwirtschaft und zur so genannten „grünen Revolution“ einzusetzen;
  • Wasser, Umwelt und Klimawandel: Vertreter internationaler und afrikanischer Gruppen werden über Strategien diskutieren, wie alternative Lösungen für die Wasserkrise und den Klimawandel gefunden werden können und wie das Menschenrecht auf Wasser bei Regierungen und zivilgesellschaftlichen Akteuren eingefordert werden kann;
  • Ökologische Schuld: Da die Industrieländer des Nordens die natürlichen Ressourcen des Südens geplündert und seine Lebensgrundlagen zerstört haben, stehen sie in der Schuld der Völker des Südens. Fallstudien aus Afrika, Asien und Lateinamerika werden die Folgen dieser ökologischen Schuld veranschaulichen und eine Antwort auf die Frage geben: „Wer schuldet wem was und wie viel?“
  • „Verpflichtung, Schutz zu gewähren“: Nach dieser sich neu entwickelnden internationalen Norm hat die Völkergemeinschaft in Fällen, in denen Bevölkerungen stark gefährdet sind und von ihren Regierungen nicht beschützt werden, die Pflicht, dies zu tun. Wie gehen Kirchen, die bei Prävention, Hilfsmaßnahmen, Heilung und Versöhnung eine wichtige Rolle spielen, mit diesen Fragen um?

Zu den Mitgliedern der globalen ökumenischen Koalition auf dem Weltsozialforum gehören die Gesamtafrikanische Kirchenkonferenz (AACC), APRODEV, das brasilianische Ökumenische Forum, Caritas Internationalis, CIDSE (Internationale Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Solidarität), das Globale ökumenische Aktionsbündnis (EAA), Frontier Internship in Mission (FIM), Koinonia, der Lutherische Weltbund (LWB), Pax Romana, der Reformierte Weltbund (RWB), der Ökumenische Rat der Kirchen, der Christliche Studentenweltbund (WSCF), CVJF und CVJM.

Das Weltsozialforum ist ein loser Zusammenschluss von Organisationen aus den Bereichen Umwelt, Entwicklung und Menschenrechten und versteht sich als eine Gegenveranstaltung zu den Gipfeln der Welthandelsorganisation, dem Davoser Weltwirtschaftsforum und den jährlichen Weltwirtschaftsgipfeln der Regierungschefs der G8-Staaten.

Das katholische Hilfswerk Misereor wird sich ebenfalls am Weltsozialforum beteiligen. In verschiedenen Veranstaltungen soll das Thema „Extraktive Industrien“ behandelt werden. Dabei geht es, wie das Hilfswerk berichtete, um die Folgen des Abbaus von Rohstoffen in den ärmsten Ländern sowie um deren Erwartungen an den kommenden G8-Gipfel in Heiligendamm.

 

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