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Siebtes Weltsozialforum beginnt in Nairobi

Treffen wieder an zentralem Ort / 100.000 Besucher erwartet

(von Cecilia Frank, Berliner Umschau)

Erstmals wird am heutigen Sonnabend ein Weltsozialforum in Afrika eröffnet. Das als Gegenveranstaltung zum Weltwirtschaftsgipfel von Davos konzipierte Treffen werden voraussichtlich bis zu 100.000 Menschen besuchen. Sie wollen gegen Armut und Krieg, sowie die kapitalistische Weltordnung protestieren.

Vor sechs Jahren hatte das Weltsozialforum im brasilianischen Porto Alegre seinen Anfang genommen. Im Gegensatz zu Davos hat die Veranstaltung Festivall-Charakter, wobei ihr nicht wenige Beobachter auch einen recht chaotischen Ablaufplan bescheinigen. Anwesend in Kenia, wo ein Demonstrationszug durch den größten Slum des Kontinents den Auftakt bildet soll, sind etwa der südafrikanische Bischoff Tutu und die Umweltaktivistin Wangari Maathai dabei. Auch der französische Bauernführer Jose Bove hat sich angekündigt.

Dabei bemühten sich die Veranstalter, einen Hauptfehler des vergangenen Jahres nicht zu wiederholen. Während das Forum 2006 durch die Wahl von zwei parallelen Austragungsorten aufgespalten wurde, gibt es nun erneut einen zentralen Ort. Getagt wird im n, das sich etwas außerhalb der eigentlichen Stadt befindet.

Ob das Weltsozialforum ein Treffen des Widerstands gegen die Globalisierung ist, oder nur ein Versuch, diese „zu gestalten“, ist dabei umstritten. So will etwa der Evangelische Entwicklungsdienst vor Ort als Mittler zwischen der Bundesregierung und regionalen Entwicklungsinitiativen auftreten, wie die Deutsche Welle meldete. „Wie im Gründungsjahr 2001 ist das Weltsozialforum immer noch und vor allem das Gegenmodell zum Weltwirtschaftsforum in Davos“, betont Professor Edward Oyugi, einer der Organisatoren, gegenüber der schweizer „WOZ“.

Ein zentrales Thema werden die geplanten Wirtschaftspartnerschaftsbakommen zwischen der Europäischen Union und den AKP-Staaten sein, die von Globalisierungskritikern und Sozialaktivisten scharf kritisiert werden. „"Wenn sich die Verhandlungsführung der EU-Kommission bei den EPAs durchsetzt, wird das katastrophale Auswirkungen auf die soziale und ökonomische Entwicklung der afrikanischen, karibischen und pazifischen Staaten haben", befürchtet Heike Hänsel, entwicklungspolitische Sprecherin der Linksfraktion. "Zahlreiche Aktivistinnen und Aktivisten in Afrika haben sich gegen die EPAs ausgesprochen, weil mit der von der EU angestrebten Handelsliberalisierung die lokalen Produzenten durch europäische Importe von ihren Märkten verdrängt würden. Um dies zu verhindern, werden wir neue Impulse für eine gemeinsame Gegenstrategie sozialer und politischer Bewegungen weltweit gegen die EU-Handels- und Liberalisierungspolitik aufnehmen."

Ein zweiter Themenkomplex ist die Aids-Seuche , die gerade in Afrika nach wie vor katastrophale Ausmaße hat. Bis 25. Januar soll es etwa 100 Aktivitäten, vor allem Diskussionsrunden und Arbeitsgruppen, geben.

 

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