zur Startseite
Das deutschsprachige Informationsportal
zur weltweiten Sozialforum-Bewegung
zur Startseite zur Startseite
| Aktuell  | Termine  | Links  | Forum  | Feedback  | Newsletter  | Suche: 
 
Schnell-Info
zurück zur Startseite

Berichte

Weltsozialforum ruft zu Aktionstag wegen Finanzkrise auf

(von Google News)

Brasilia (AFP) — Zum Abschluss des Weltsozialforums in Belém haben die Teilnehmer zu einem weltweiten Aktionstag am 28. März für eine soziale Bewältigung der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise aufgerufen. Für die mehr als 100.000 Teilnehmer stehe fest, "dass das Finanzsystem auf völlig neue Füße gestellt und der globale Reichtum umverteilt werden muss", sagte Alexis Passadakis vom globalisierungskritischen Netzwerk Attac Deutschland in Belém. Die Gruppe der wichtigsten Industrie- und Schwellenländern (G20) sehe das leider nicht so.

Der G20-Gipfel findet am 2. April in London statt. In Deutschland sind die Proteste unter dem Motto "Wir zahlen nicht für eure Krise" am 28. März in Berlin und Frankfurt am Main geplant.

Laut Passadakis wurde auf dem Weltsozialforum ein umfassender Maßnahmenkatalog erarbeitet. Dieser sehe vor, "dass das Finanzsystem öffentlich und demokratisch kontrolliert sein muss und nicht profitorientiert sein darf". Unter dem Dach der Vereinten Nationen "und nicht beim Internationalen Währungsfonds IWF" müssten folgende Schritte vereinbart werden: die Gründung einer internationalen Steuerbehörde, die Stabilisierung von Wechselkursen und ein Mechanismus zur Schuldenstreichung, insbesondere für die Länder des Südens. Zudem müssten die Steueroasen geschlossen werden.

Es sei unannehmbar, "dass Entwicklungsländern durch die Steuer- und Kapitalfluchtpraktiken großer Firmen 900 Millarden US-Dollar entgehen und sie im Gegenzug von der OECD nur circa 100 Milliarden Dollar Entwicklungshilfe erhalten", erklärte der Vorstand des Evangelische Entwicklungsdienstes (EED), Wilfried Steen, in Bonn. Außerdem würden Billionen zur Stabilisierung des internationalen Finanzsystems eingesetzt. "Mit dem Geld wäre es möglich, allen Menschen dieser Erde Zugang zu sauberem Wasser und Grundnahrungsmitteln zu verschaffen, alle Aidskranken angemessen zu versorgen, Grundbildung für alle Menschen zu ermöglichen und eine einschneidende Klimaerwärmung zu verhindern, die binnen kurzem die Ernten in Afrika halbieren wird", erklärte Steen.

Neben Antworten auf die Weltwirtschaftskrise standen beim sechstägigen Weltsozialforum in der Stadt im Amazonasdelta Vorschläge zur Rettung Amazoniens und zur Bewältigung der Klimakatastrophe im Vordergrund. Ins Leben gerufen wurde das Weltsozialforum 2001 als Gegenveranstaltung zum alljährlichen Weltwirtschaftsforum in Davos.

 

« zurück zur Übersicht