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Berichte

Streit um Amazonas-Schutz auf dem Weltsozialforum

Brasilianischer Umweltminister greift Kollegen scharf an - Präsident Silva muss eingreifen

(von AP, PR-inside.com)

Belem - Streit über den richtigen Weg zum Schutz des Amazonas-Regenwalds haben den Abschluss des Weltsozialforums am Sonntag in Brasilien überschattet. Dabei kam es zu einer scharfen Kontroverse zwischen Umweltminister Carlos Minc und Landwirtschaftsminister Reinhold Stephanes. «Unser Problem ist nicht die Landwirtschaft, sondern Minister Stephanes», sagte Minc vor Journalisten in Belem. Stephanes erwiderte: «Entweder er (Minc) versteht nichts oder er benimmt sich mir gegenüber nicht anständig.»

Der Streit ging nach brasilianischen Zeitungsberichten so weit, dass sich Präsident Luiz Inacio Lula da Silva gezwungen sah, seinen Ministern zu untersagen, öffentlich übereinander zu sprechen. Im Mittelpunkt des Streits steht der Konflikt zwischen Erhaltung und wirtschaftlicher Nutzung der Amazonas-Region. Umweltschützer werfen Stephanes und Silva seit langem vor, die Ausweitung der Anbauflächen zu unterstützen. Das Umweltministerium will eine Auflage erhalten oder sogar verschärfen, wonach Landbesitzer im Amazonas-Gebiet mindestens 20 Prozent ihres Grunds brach liegen lassen müssen. Stephanes will diese Vorgabe lockern. Mincs Vorgängerin Marina Silva war im vergangenen Mai zurückgetreten und hatte beklagt, dass Stephanes und andere Ministerien ihre Bemühungen zum Schutz des Amazonas-Gebiets torpedierten. Greenpeace-Aktivist Andre Muggiati erklärte, das Geld entscheide den Streit. So verfügte das Agrarministerium über ein Budget von umgerechnet 17 Milliarden Euro pro Jahr, während das Umweltministerium mit 136 Millionen Euro auskommen müsse. Zum Weltsozialforum, das sich als Gegenveranstaltung zum Weltwirtschaftforum in Davos versteht, kamen in diesem Jahr 100.000 Besucher.

 

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