zur Startseite
Das deutschsprachige Informationsportal
zur weltweiten Sozialforum-Bewegung
zur Startseite zur Startseite
| Aktuell  | Termine  | Links  | Forum  | Feedback  | Newsletter  | Suche: 
 
Schnell-Info
zurück zur Startseite

Berichte

Eröffnung des Weltsozialforums in Montreal von hunderten abgelehnten Visaanträgen überschattet

(von Stefanie Kron, Rosa Luxemburg Stiftung)

Heute beginnt in Montreal das erste Weltsozialforum (WSF) in einer Stadt des Globalen Nordens. Diese Entscheidung war bereits vergangegen Jahr beim WSF in Tunis von zahlreichen Akteuren aus dem Süden kritisiert worden, weil befürchtet wurde, was nun eintrat: zahlreichen TeilnehmerInnen aus Ländern des Südens haben keine Einreiseerlaubnis erhalten. Inzwischen ist die Zahl der abgelehnten Visaanträge von WSF-TeilnehmerInnen sogar auf über 200 angestiegen. Die meisten Ablehnungen betreffen AktivistInnen aus dem sub-saharischen Afrika, aber auch aus dem Iran, Nepal und Haiti. Allein aus dem Umfeld der May First/People Link-Bewegung, die u.a. für einen alternativen und kollektiven Umgang mit digitalen Medien und Internet Providern eintritt, wurde 20 Menschen die Einreise nach Kanada verweigert. May First ruft die TeilnehmerInnen und OrganisatorInnen des diesjährigen WSF dazu auf, diese Petition gegen die Migrationspolitik der kanadischen Regierung zu unterzeichnen.

Auch Trésor, einem Teilnehmer der 25 Menschen zählenden Delegation der RLS in Montreal, wurde die Einreise verweigert,obgleich der aus Kamerun stammende und in Berlin lebende Aktivist von der "Coalitión Internationale des Sans Papiers et des Migrants" (CISPM/Voix des Migrants) über einen unbefristeten Aufenthaltstitel in Deutschland verfügt. Auch mehrere Einladungen der RLS und ihrer kanadischen Partnerorganisation "Alternatives" sowie ein persönliches Schreiben der RLS-Geschäftsführung konnten die kanadischen Behörden nicht umstimmen. Trésor sollte als Redner an dem von der RLS organisierten Workshop "Border Struggles and Migrants' Rights Movements in a Global Perspective" am WSF teilnehmen. Wir veröffentlichen hier stattdessen eine Video-Grußbotschaft, in der er über den Kampf der Geflüchteten in Deutschland und Europa für ihre Rechte, über die europäische Abschottungspolitik und Migrationsursachen im sub-saharischen Afrika spricht.

(Stefanie Kron ist Referentin für Internationale Politik und Soziale Bewegungen in der Rosa Luxemburg Stiftung in Berlin)


 

« zurück zur Übersicht