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Berichte

Steuerparadiese stehen am Weltsozialforum am Pranger

Mehrere Nichtregierungs-Organisationen haben am Weltsozialforum in Montréal zum Kampf gegen Steuerparadiese aufgerufen.

(AWP, cash.ch)

Dieses "Komplizentum" sei Ursprung der Ungleichheit in der Welt. Die öffentliche Meinung fange an, sich zu wandeln, hiess es am Mittwoch.

Vor zwanzig Jahren sei es noch undenkbar gewesen, über Steuergerechtigkeit oder Ungleichheiten zu reden. Doch heute sei das Wort Steuern kein Schimpfwort mehr, waren sich mehrere Teilnehmer einer Diskussionsveranstaltung einig. Die Sektionen der NGO Oxfam und Attac hatten zu dem Anlass im Rahmen des WSF geladen.

Die Öffentlichkeit sei sich der Probleme heute stärker bewusst, welche Steuerparadiese mit sich brächten. Doch es müsste auch gehandelt werden: "Der politische Wille der Regierungen kommt nicht von alleine. Wir müssen ihn fordern", sagte Ricardo Fuentes, Generaldirektor von Oxfam-Mexiko.

Fuentes ist der Co-Autor einer Studie, die aufzeigt, dass die 62 reichsten Personen der Welt gleichviel besitzen wie die Hälfte der Weltbevölkerung. Dieser Graben habe sich noch vergrössert, heisst es in dem Bericht, der im Januar anlässlich des Weltwirtschaftsforums WEF in Davos vorgestellt wurde.

Sinneswandel

Laut den Diskussionsteilnehmern hat diese Konzentration des Reichtums dramatische Auswirkungen. So stehe sie etwa den Staaten im Weg beim Kampf gegen soziale Ungleichheiten und bei der Finanzierung von Infrastruktur, sozialer Ausgaben oder der Energiewende, sagte Alain Deneault, Gründer der Organisation "Echec aux paradis fiscaux".

"Am Ende sind wir es, die für öffentliche Aufgaben bezahlen und die den Austeritätsplänen unterliegen", sagte Deneault. Auch er ortet allerdings in der Sache einen Wandel der öffentlichen Wahrnehmung. Dies sei neben den NGO nicht zuletzt den Journalisten des internationalen Recherchenetzwerks ICIJ zu verdanken.

Einheitliche Besteuerung gefordert

Unter den diskutierten Lösungsvorschlägen sei einer simpel: Es würde demnach reichen, die grossen multinationalen Unternehmen als eine Einheit zu besteuern, statt zuzulassen, dass sie mit ihren unzähligen Filialen weltweit von Vorteilen profitieren können, schlug Teresa Marshal von der Organisation Global Alliance for Tax Justice vor.

Einziges Mittel um Steuerparadiese auszutrocknen sei es, Konzernen wie Coca Cola oder Apple ein solches System zu verbieten.

 

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