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Reaktionen zum „Manifest von Porto Alegre“

Übersetzung eines Teils der Kommentare, welche Forumsteilnehmer gegenüber TERRAVIVA (englischsprachige Sonderausgabe von Inter Press Service zum Forum) abgegeben haben

So erklärte u.a. Candido Grzybowski, Mitglied des Brasilianischen Internationalen Komitees für das WFS, er sei zwar von Bernard Cassen („Le Monde diplomatique“) zur Unterzeichnung eingeladen worden, habe dies aber abgelehnt, allerdings nicht wegen Nichteinverständnis mit den Inhalten des Dokuments, sondern wegen der von den Unterstützern verwendeten Methode, es zu starten: „Der Inhalt dieses Vorschlags ist perfekt und ich glaube, dass 80 Prozent der Forumsteilnehmer damit übereinstimmen würden“. Was den Vorschlag nicht annehmbar mache, sei „die Methode, mit der er kreiert und präsentiert worden ist. Das geht gegen den Geist des Forums selbst. Hier sind alle Vorschläge gleich wichtig und nicht nur der einer Gruppe von Intellektuellen, selbst wenn es sehr bedeutende Personen sind“. Die Veröffentlichung sei „ein politischer Fehler“ gewesen, „weil es nichtder vereinbarten Methode entspricht und sogar eine Ablehnung durch die Basis des Forums hervorrufen könnte“.

Professor Kamal Mitra Chenoy, Mitglied des früheren Indischen Ad-hoc-Organisationskomitees, erklärte, er würde dieses Dokumet „als eine Erklärung von innerhalb des Forums, aber nicht des Forums“ ansehen. „Selbst wenn 3000 Organisationen unterzeichnen, wird es keine WSF-Erklärung sein. Um das zu sein, muß es vom Internationalen Rat kommen und zuerst demokratisch einer Debatte vorgelegen haben“.

Flavio Lotti von der italienischen NGO „Tavola della Pace“ bezeichnete das „Manifest“ als „eine legitime Initiative“, deren Inhalt und Geist er persönlich teile. Seiner Ansicht nach sollte das „Manifest“ auf der nächsten Tagung des Internationalen Rats des WSF Ende März diskutiert werden. Es sei an der Zeit, das „Tabu“ aufzuheben und das Forum „mehr zu einer globalen politischen Kraft als nur einem Raum für Debatten“ zu machen.

Minoru Kitamura vom Japanischen Asien-Afrika-Lateinamerika-Solidaritätskomitee meinte, „ein Konsensdokument könnte akzeptabel sein, aber es sollte alle Ideen enthalten“. Gegenwärtig sehe sich das WSF selbst noch als ein Ort der Förderung von „dezentralisierter Koordination und Vernetzung zwischen Organisationen, die in konkreten Aktionen für den Aufbau einer anderen Welt engagiert sind, auf allen Ebenen von der lokalen bis zur internationalen, aber es hat nicht die Absicht, eine Körperschaft zu sein, die die Welt-Zivilgesellschaft repräsentiert“. Das WSF sei „weder eine Gruppe noch eine Organisation“.

Auch der italienische EU Parlamentarier Giuletto Chiesa (Mitglied der liberalen ALDE-Fraktion im EP, früher Mitarbeiter der „Unità“) war der Ansicht: „Das Weltsozialforum ist ein globales Laboratorium, das nicht aufgegeben werden sollte. Aber es sollte über Festivitäten und Protest hinausgehen. Es sollte eine Struktur für Aktionen haben. Wir können nicht nur sagen: Eine andere Welt ist möglich. Wir brauchen Projekte und müssen Wissenschaftler in die Lösung einbeziehen“.


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